Anleitung

Diese Hausliturgie ist für alle gedacht, für die ein Gottesdienstbesuch an Weihnachten nicht möglich ist und die zuhause eine kleine Andacht feiern möchten.

Sie können die Liturgie alleine oder gemeinsam mit der Familie oder Freunden feiern. Lesen Sie die entsprechenden Abschnitte wie beschrieben.

Die Lieder können Sie gemeinsam singen oder sprechen. Alternativ finden Sie alle Lieder kostenlos zum Anhören und Mitsingen in der Cantico-App.

Selbstverständlich können Sie nach Ihren persönlichen Bedürfnissen die Liturgie auch verkürzen oder Elemente auslassen. Die Liturgie können Sie auch als PDF herunterladen.

Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten!

Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung

Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen, vielleicht in der Nähe des Weihnachtsbaums oder Ihrer Weihnachtskrippe.

Stellen Sie eine oder mehrere Kerzen auf.

Wenn Sie die Bastelaktion mitmachen möchten, legen Sie Streichhölzer, Schere, Locher und Bindfäden bereit und drucken Sie die Sternvorlage (Download PDF) aus.

Falls es zeitlich passt und möglich ist, hören Sie zu Beginn auf das Läuten der Kirchenglocken.

Anfangen

(In der Familie:)

Wir sind als Familie hier zusammen. Gott ist bei uns. Frohe Weihnachten uns allen, die wir hier sind, und allen, an die wir denken. Frohe Weihnachten!

(Oder allein:)

Ich bin jetzt ganz hier und bei mir. Es wird Weihnachten in meiner Wohnung. Gott ist bei mir. Danke dafür. Frohe Weihnachten!

Die Kerze/n entzünden

Eingangsgebet:
(laut für sich lesen oder eine*r in der Hausgemeinschaft liest vor)

Heiligabend. Heilige Nacht.
Gott ist in der Welt.
Und wir sind da. Wir sind viele. Verstreut und verbunden.
Heute denken überall auf der Welt Menschen an das Jesuskind in der Krippe.
An Engel. Hirten. Tiere. Und an die Sterne.
Und daran, dass Gott einer von uns geworden ist.
Wir feiern in seinem Namen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Singen: Alle Jahre wieder
Singen, (vor)lesen oder hören in der Cantico-App

1) Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.

2) Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.

3) Steht auch mir zur Seite
still und unerkannt,
dass es treu mich leite
an der lieben Hand.

Text: Wilhelm Hey (1837)
Melodie: Friedrich Silcher (1842)

Die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium hören
(laut für sich lesen oder eine*r in der Hausgemeinschaft liest vor.
Schön ist es, wenn Zuhörer hierbei die eigene Weihnachtskrippe oder das Foto einer Weihnachtskrippe ansehen können.)

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seiner vertrauten Frau; die war schwanger.

Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und Maria gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Lukas 2,1-14 (Lutherbibel 2017)

Die Weihnachtsgeschichte auf uns wirken lassen
(Text lesen oder eine*r liest vor)

Gott ist in der Welt.
geboren von einer jungen Frau.
Gelegt in eine Krippe.
Besucht von Engeln und einfachen Leuten.

Gott ist in der Welt.
Und wir werden ihn erkennen an Windeln.
Werden ihn finden am unpassenden, zugigen Ort.
Dort, wo man nicht sein will, aber aus irgendeinem Grund ist.

Gott ist in der Welt.
Und wenn es in dir manchmal zugig ist und unpassend.
Wenn dieses Jahr für dich zuviel war, kein Ort, an dem man sein will.
Wenn du zu klein bist für alles oder zu groß oder beides, eine frierende Hirtin, ein müdes Tier –
Dann hör du ganz besonders auf den Engel:
Ehre in der Höhe. Friede auf Erden. Und Freude.
Es hat schon begonnen.
Die Welt wird neu.
Und du wirst neu.
Steh auf.
Du bist gemeint, Mensch seines Wohlgefallens.
Für dich ist heute der Heiland geboren.
Bist längst schon gefunden, geheiligt, geliebt.
Amen.

Singen: Stern über Bethlehem EG 540 (1+2+4)
Singen, (vor)lesen oder hören in der Cantico-App

1) Stern über Bethlehem,
zeig uns den Weg,
führ uns zur Krippe hin,
zeig wo sie steht,
leuchte du uns voran,
bis wir dort sind,
Stern über Bethlehem,
führ uns zum Kind

2) Stern über Bethlehem,
nun bleibst du stehn
und lässt uns alle
das Wunder hier sehn,
das da geschehen,
was niemand gedacht,
Stern über Bethlehem,
in dieser Nacht

4) Stern über Bethlehem,
kehrn wir zurück,
steht noch dein heller Schein in unserm Blick,
und was uns froh gemacht,
teilen wir aus,
Stern über Bethlehem,
schein auch zuhaus.

Text und Melodie: Alfred Hans Zoller (1964)

Aktion – Die Weihnachtsfreude mit anderen teilen

Die folgenden Aktionen können Sie alleine oder in der Gruppe durchführen:

Sterne basteln und an andere denken

Schneiden Sie die Sterne (Vorlage zum Download) aus und beschriften Sie sie.

Das können Sie auf die Sterne schreiben:
– Namen von Menschen, an die Sie an Weihnachten besonders denken.
– Dinge, für die Sie besonders dankbar sind.
– Wünsche für sich oder andere.

Dann lochen Sie den Stern, fädeln einen Bindfaden hindurch und hängen die Sterne an den Weihnachtsbaum oder an ein Gesteck oder an einen anderen Ort Ihrer Wahl.

Alternativ: Mit mir oder anderen ins Gespräch kommen

Erzählen Sie sich selbst oder einander:

Was habe ich im letzten Jahr Neues entdeckt/erfahren/erlebt, das ich auf jeden Fall mit ins nächste Jahr nehmen möchte?

Fürbitten vor Gott bringen, Vaterunser beten
(eine*r betet für sich oder für alle in der Hausgemeinschaft)

Jesus. Kind in der Krippe. Heiland der Welt.
Hier sind wir. Verstreut und verbunden.
Voller Freude und voller Furcht.
Dein Stern erleuchte uns.
Mach hell in uns, was dunkel ist.
Mach heil in uns, was verletzt ist.
Mach froh in uns, was traurig ist.
In uns und in deiner ganzen Welt.

Wir denken vor dir an alle, die wir liebhaben.
Was tun sie gerade?

Stille.

Wir denken an all die Orte, die dich brauchen: auf dem Meer, am Land, in den Lagern und Häusern.

Stille.

Und wir denken an deine Liebe, dein Leuchten.
Wir stellen uns und die ganze Erde in dein Licht.

Stille

Wir beten, wie du es getan hast:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen: Stille Nacht (EG 46,1-3)
Singen, (vor)lesen oder hören in der Cantico-App

1) Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.

2) Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht, durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da, Christ, der Retter, ist da!

3) Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt.

Text: Joseph Mohr (1838)
Melodie: Franz Xaver Gruber (1838)

Um den Segen bitten
Hände öffnen und laut sprechen (eine*r oder alle gemeinsam):

Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.
So segne uns Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.

Singen: O du fröhliche (EG 44,1-3)
Singen, (vor)lesen oder hören in der Cantico-App

1) O du fröhliche,
o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren,
Christ ist geboren:
Freue, freue dich,
o Christenheit!

2) O du fröhliche,
o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen,
uns zu versühnen:
Freue, freue dich,
o Christenheit!

3) O du fröhliche,
o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere
jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich,
o Christenheit!

Videoquelle: https://www.lieder-vom-glauben.de

Text: Johannes Daniel Falk und Heinrich Holzschuher (1819 und 1829)
Melodie: Sizilien (vor 1788)

Nach Textvorlagen von Pfarrerin Birgit Mattausch (Michaeliskloster Hildesheim) und Lars Hillebold (Kassel) erweitert und zusammengestellt von:

Prälatin Gabriele Arnold
Kirchenrätin Dr. Evelina Volkmann
Pfarrer Thomas Lehnardt
Kirchenrat Tobias Schneider

Weihnachten zu Hause feiern